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Lieferengpass Temesta Ampullen Nr. 22/2010

Temesta® Ampullen 4mg/ml OP à 10 Amp. (SAP-Nr. 9014051) mit dem Wirkstoff Lorazepam sind infolge eines bereits länger existierenden Lieferengpasses voraussichtlich bis April 2011 nicht erhältlich.



Hauptindikation für die Anwendung von Temesta Ampullen ist der Status epilepticus: zu dessen i.v-Behandlung sind ersatzweise Rivotril® Ampullen 1mg/ml OP à 5 Amp. (SAP-Nr. 4001852) mit dem Wirkstoff Clonazepam einzusetzen.

Das Behandlungsschema mit Rivotril® (Clonazepam) Ampullen im Status epilepticus sieht fol­gendes vor (Informationen und Schema von PD Dr. Stephan Rüegg, Leiter EEG & Neuro­intensivmedizin, Neurologische Klinik USB):

·         Beginn: 1mg i.v., langsame intravenöse Injektion unter Beobachtung des Patienten, zwei Minuten warten

·         bei Persistenz: nochmals 1mg i.v., langsame i.v. Injektion, 5 Minuten warten

·         dann nochmals 1mg i.v., langsame i.v. Injektion

Die Lösung mit 1mg Wirkstoff darf nur nach Zusatz von 1 ml Verdünnungsmittel verwendet werden um lokale Irritationen der Venen zu verhindern.

Falls weitere Persistenz des Status epilepticus: s. Therapie wie gemäss den vom USB ausge­gangenen und jetzt allgemein gültigen Schweizerischen Richtlinien zur Behandlung des Status epilepticus (SAeZ 2005; 86:2097-2100). Link siehe Notfallstandards Status epilepticus.

Falls Status durchbrochen: Erhaltungstherapie mit oralem Temesta® (3-8 mg/24 h; falls der Patient wieder schlucken kann) oder mit Rivotril® 0,5 - 1mg/12 h i.v.

Rivotril® Ampullen sind in der Spital-Pharmazie vorrätig; Stationen können diese mit ihrer täg­lichen Bestellung anfordern.

Die Alternativen für das i.v.-behandlungsbedürftige Alkohol-Delir sind entweder ein Midazolam-Perfusor (Dormicum®) oder Clonazepam (Rivotril®); beim wachen/schluckenden Patienten kann selbstverständlich weiterhin Temesta-Expidet® verwendet werden.


PM 22-2010

[21. Dez. 2010] Weiterempfehlen Weiterempfehlen