Lieferengpass Temesta Ampullen Nr. 22/2010
Hauptindikation für die Anwendung von Temesta Ampullen ist der Status epilepticus: zu dessen i.v-Behandlung sind ersatzweise Rivotril® Ampullen 1mg/ml OP à 5 Amp. (SAP-Nr. 4001852) mit dem Wirkstoff Clonazepam einzusetzen.
Das Behandlungsschema mit Rivotril® (Clonazepam) Ampullen im Status epilepticus sieht folgendes vor (Informationen und Schema von PD Dr. Stephan Rüegg, Leiter EEG & Neurointensivmedizin, Neurologische Klinik USB):
· Beginn: 1mg i.v., langsame intravenöse Injektion unter Beobachtung des Patienten, zwei Minuten warten
· bei Persistenz: nochmals 1mg i.v., langsame i.v. Injektion, 5 Minuten warten
· dann nochmals 1mg i.v., langsame i.v. Injektion
Die Lösung mit 1mg Wirkstoff darf nur nach Zusatz von 1 ml Verdünnungsmittel verwendet werden um lokale Irritationen der Venen zu verhindern.
Falls weitere Persistenz des Status epilepticus: s. Therapie wie gemäss den vom USB ausgegangenen und jetzt allgemein gültigen Schweizerischen Richtlinien zur Behandlung des Status epilepticus (SAeZ 2005; 86:2097-2100). Link siehe Notfallstandards Status epilepticus.
Falls Status durchbrochen: Erhaltungstherapie mit oralem Temesta® (3-8 mg/24 h; falls der Patient wieder schlucken kann) oder mit Rivotril® 0,5 - 1mg/12 h i.v.
Rivotril® Ampullen sind in der Spital-Pharmazie vorrätig; Stationen können diese mit ihrer täglichen Bestellung anfordern.
Die Alternativen für das i.v.-behandlungsbedürftige Alkohol-Delir sind entweder ein Midazolam-Perfusor (Dormicum®) oder Clonazepam (Rivotril®); beim wachen/schluckenden Patienten kann selbstverständlich weiterhin Temesta-Expidet® verwendet werden.