Axura und Ebixa sind identische Präparate und werden als Co-Marketing vertrieben, doch wurde das nicht gelistete Axura zuerst entwickelt, so dass die Firma Merz die Studien zum Wirkstoff vorweisen kann. Aus diesem Grund wird ein Wechsel auf Axura gutgeheissen, der Wechsel wird nach Abverkauf der Lagerbestände von Ebixa vollzogen.

 

Aus Gründen der Arzneimittelsicherheit werden Kaliumchlorid Ampullen in der Konzentration 7.45% aus der AML des USB gestrichen und nur noch dem Kinderspital zur Verfügung gestellt. So können Verwechslungen vermieden oder Rechenfehler aufgrund unterschiedlicher Konzentrationen verhindert werden.

 

An der AMK 3/2007 mussten bereits Ubretid Ampullen aus der AML gestrichen werden, da sie ausser Handel genommen wurden. Zusätzlich können auch die Tabletten gestrichen werden, da der Bedarf im USB äusserst gering ist. Alternativ sind Mestinon Dragées oder Tabletten für die gleichen Indikationen in der AML gelistet.

 

Nach einem Chargenrückruf aufgrund einer Verunreinigung des Präparates mit Ethyl­­mesylat hat Swissmedic die vorläufige Sistierung der Zulassung verfügt, so dass die Viracept Tabletten und die Suspension aus der AML gestrichen werden.

 

Statt der UW-Belzer Lösung soll zur Organkonservierung bei Nierentransplantationen künftig das günstigere Celsior verwendet werden. Ansonsten bestehen keine Unterschiede in der Anwendung, auch sind beide Lösungen im Kühlschrank aufzubewahren.

 

Truvada ist ein Kombinationspräparat gegen HIV, welches die Wirkstoffe der Präparate Viread (Tenofovir disoproxil fumarat 300mg) und Emtriva (Emtricitabin 200mg) enthält. Für die Patienten bedeutet dies eine Therapievereinfachung. Die Kombination der beiden Präparate ist ebenfalls im HIV-Postexpositionsprophylaxe Set enthalten, dem Emkavir Set, das zusätzlich noch Kaletra (Lopinavir 200mg, Ritonavir 50mg) enthält. Dieses Set wird vorläufig noch in der Dreierkombination geführt und nicht auf Truvada und Kaletra umgestellt.

 

NEU             Oxycontin / Oxynorm (INN: Oxycodon hydrochlorid / N02A)

Oxycodon gehört zu den Opiaten mit einer ähnlicher Struktur wie Codein und ist um ca. 1.5 Mal stärker analgetisch wirksam als Morphin. Es wird wie Morphin zwei Mal täglich eingenommen, die Tabletten können weder geteilt noch zermörsert werden. Doch stellen die Oxynorm Tropfen für Sondenpatienten eine Alternative dar. Die unretardierte Form ist jedoch alle 4-6 Stunden zu verabreichen. Oxynorm Tropfen 10mg/ml werden für die Einstellung der Patienten in die AML aufgenommen, zusätzlich Oxycontin Ret. Tabl. 5mg, 10mg und 40mg.

 

Tilur ist ein Prodrug von Indometacin mit nur wenigen Vorteilen in der Anwendung, doch wird es breit in der Sportorthopädie und Orthopädie eingesetzt aufgrund einer Hemmung der heterotopen Ossifikation. Tilur ret. wird zur Ergänzung der Schmerzmitteltherapie in die AML aufgenommen, dafür werden die nur noch selten zur Anwendung kommenden Indocid Kapseln (Indometacin) in beiden Stärken gestrichen.

 

NEU                     Dancor (INN: Nicorandil / C01D)

Nicorandil hat eine duale Wirkung durch den Vor- und Nachlast senkenden Effekt. So gilt es nebst den Standardtherapien mit Nitraten, Calciumantagonisten und genügend wirksam sind zur Senkung der Frequenz. Dancor wird in 10mg Tabletten in die AML aufgenommen.

 

NEU                     Invanz (INN: Ertapenem)

Invanz ist für schwere Harnwegsinfektionen, Hautinfektionen und intraabdominale Infekte zugelassen. Dies nur für die Therapie, wegen Resistenzentwicklung nicht für die  und nur für die Therapie, nicht aber aufgrund des breiten Spektrums für die Prophylaxe. Es hat den Vorteil der einmal täglichen Verabreichung. Invanz wird in die AML aufgenommen.

INFO                    Perfalgan-Verbrauch (INN: Paracetamolum / N02B)

Der Verbrauch von Perfalgan ist im USB sehr hoch, obwohl es nur für die Verabreichung über zwei Tage zugelassen ist und die orale Paracetamol Gabe von Brause- oder Schmelztabletten oft eine Alternative darstellen würde. Im Vergleich zu oral / rektal zu verabreichenden galenischen Formen ist Perfalgan jedoch ca. 10fach teurer. Präferenziell sollten somit orale oder rektale Applikationsformen verwendet werden oder sobald als möglich ein Wechsel in Betracht gezogen werden.