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Nr. 07/2007 Neues Dosiesystem für orale Lösungen

Aufgrund von Ungenauigkeiten in der Dosierung von oralen Lösungen mit den bisherigen Pipettenflaschen hat die Spital-Pharmazie für die Eigenprodukte ein neues, besser handzuha­bendes Dosiersystem eingeführt, worauf die einzelnen Produkte nach und nach umgestellt wer­den.

Betroffen sind unter anderem Morphin Tropfen 2% und 0,1%, Methadon Tropfen 1%, Opium Tinktur Tropfen, Midazolam Lösung 0,2%, Coffeincitrat Lösung 2% und Saccharose Lösung 20%. Neu werden diese Tropfen als Trinklösung bezeichnet, die Artikelnummern der Pro­dukte bleiben gleich.



Der Vorteil dieses neuen Dosiersystems ist die Möglichkeit der exakten Entnahme der benötig­ten Menge mit dem zugehörigen Oraldispenser. Die Oraldispenser sind spezielle Spritzen mit einem Gesamtvolumen von 10ml (Graduierung: 0,5ml) sowie von 3ml (Graduierung: 0,1ml). Für kleinere Mengen, wie sie in der Neonatologie benötigt werden, stehen Oraldispenser mit einem Gesamtvolumen von 1ml (Graduierung: 0,01ml) zur Verfügung. Um eine Verwechslung mit Spritzen für die i.v. Applikation auszuschliessen, sind die Oraldispenser orange und besitzen keinen Luer-Ansatz, weshalb sie nicht für Injektionszwecke verwendet werden können. Die Oraldispenser können als Zubehör in der Spital-Pharmazie unter fol­genden SAP-Nummern bezogen werden:

  • SAP-Nummer 9076376: 10ml-Dispenser, Packung à 20 Stück
  • SAP-Nummer 9075964:   3ml-Dispenser, Packung à 20 Stück
  • SAP-Nummer 9076051:   1ml-Dispenser, Packung à 20 Stück

Mit der Umstellung auf diese neuen Dosiersysteme wollen wir generell eine einfachere und ge­nauere Dosierung und gleichzeitig bei den Betäubungsmitteln eine effizientere Buchhaltung ermöglichen sowie Abweichungen auf ein Minimum reduzieren.

Spezielle Hinweise zur Handhabung des neuen Dosiersystems bei Betäubungsmitteln:

Zu beachten ist, dass die Dosis in Millilitern verordnet und in der Betäubungsmittelbuchhaltung auch in Millilitern ausgetragen werden muss. Mit dem neuen Dosiersystem ist die Abgabe in Anzahl Tropfen nicht mehr möglich. Die Dosierung in Anzahl Tropfen ist ungenau, da die Trop­fengrösse je nach Handhabung variieren kann.

Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass die überschüssige Lösung aus dem Oraldispenser nicht in einen Tupfer gespritzt wird, wie dies für die parenterale Applikation üblich ist. Für die genaue Dosierung und Buchhaltung muss die überschüssige Lösung aus dem Oraldispenser zurück in die Fla­sche gespritzt werden. Aus hygienischen Gründen sind die Oraldispenser nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Schliesslich gilt noch zu berücksichtigen, dass in den Flaschen ein Restvolumen zurück bleibt. Das entnehmbare Volumen pro 50ml-Flasche beträgt 46-54ml, pro 30ml-Flasche 27-33ml. „Leere“ Flaschen, d.h. Flaschen mit nicht entnehmbarem Restvolumen, können zum Entsorgen wie Alt-Medikamente an die Spital-Pharmazie retourniert werden; es ist dazu kein Retouren­schein auszufüllen.


PM 07-2007

[16. Mai. 2007] Weiterempfehlen Weiterempfehlen