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Nr. 01/2007 Beschlüsse der AMK-Sitzung USB 1/2007
In der Arzneimittelkommissions-Sitzung 1/2007 wurden folgende Änderungen der Arzneimittel­liste des USB beschlossen:


Streichung        Xylocard ® (INN: Lidocain / C01B)

Xylocard® wird als Antiarrhythmikum der Klasse 1b eingesetzt. Da es vom Hersteller vom Markt zurückgezogen wurde, muss es aus der AML gestrichen werden.

Als Alternative kann Rapidocain® 2% ohne Konservierungsmittel (INN: Lidocain) eingesetzt werden. Es sind Ampullen à 5ml mit einer Stärke von 20mg/ml (eine Ampulle enthält 100mg Lidocain) in der Spital-Pharmazie an Lager (SAP-Nr.:9060019). Die Ampullen können bei Bedarf mit einer kompatiblen Infusionslösung (Glucose 5%, NaCl 0,9%, Ringer-Lactat-Lösung) verdünnt verabreicht werden. Es ist darauf zu achten, dass keine Rapidocain®-Ampullen mit Adrenalin-Zusatz für den Einsatz als Antiarrhythmikum verwendet werden.

Streichung        Axotide® (INN: Fluticason 17-propionat / R03B)

Axotide Diskus 250 wird nur in geringen Mengen verwendet und daher aus der AML gestrichen. Dosieraerosole gelten als Standardtherapie in der Asthmabehandlung, daher bleibt Axotide® Dosieraerosol 250 weiterhin in der AML gelistet.

Wechsel            Dexafree® (INN: Na-dexamethasonphosphat /S01B)

Dexafree®-Augentropfen werden als lokales Steroid bei der Behandlung verschiedener Augenentzündungen eingesetzt. Von Vorteil ist, dass dieses Produkt nun neu in Monodosen auf dem Schweizer Markt erhältlich ist. Dexafree® wird neu in die AML aufgenommen und ersetzt das bisher aus Deutschland importierte Produkt Dexa-sine®.

Wechsel           Lyrica® (INN: Pregabalin / N03A)

Lyrica® wird zur Therapie von peripheren neuropathischen Schmerzen sowie als Zusatztherapie bei partiellen epileptischen Anfällen eingesetzt. Lyrica® bietet gegenüber Neurontin® die Vorteile, dass es besser zu dosieren ist und insgesamt weniger Tagesdosen gegeben werden müssen. Lyrica® Kapseln werden in den Stärken 50mg, 75mg und 150mg in die AML aufgenommen. Im Gegenzug wird Neurontin® in allen Stärken aus der AML gestrichen.


NEU          Robinul® (INN: Glycopyrronium bromid / A03A)

In der Schweiz steht Glycopyrronium bromid nur noch in Kombinationen mit Neostigmin zur Verfügung. Da die parasympathomimetische Komponente des Neostigmins jedoch nicht immer erwünscht ist und Glycopyrronium bromid nur in sehr geringen Mengen die Blut-Hirn-Schranke überwindet, was vor allem bei älteren Menschen von Vorteil ist, wird Robinul® häufig aus dem Ausland importiert. Robinul® wird neu in die AML aufgenommen.

INFO          Maxipime® (INN: Cefepim / J01D)

Bei Maxipime® besteht seit über einem Jahr ein Lieferengpass. Zurzeit ist das Präparat generell nicht erhältlich und es gibt keine Lagerbestände mehr in der Spital-Pharmazie. Wir empfehlen bei einer Neuverordnung einer Therapie mit Maxipime® ggf. mit der Abteilung Infektiologie oder mit dem zuständigen Arzt aufgrund des Antibiogramm-Befundes des Bakteriologie-Labors ein Alternativpräparat, d.h. ein anderes geeignetes Antibiotikum zu evaluieren.

INFO          Redimune® / IVIG (J06B)

Aufgrund von gestiegenem Bedarf bei gleichzeitig rückläufiger Produktion hat sich ein weltweiter Engpass in der Versorgung mit IVIG ergeben bei gleichzeitig gestiegenen Preisen.

Das hat zur Folge, dass im Fall eines gleich bleibenden Verbrauches das USB im Jahr 2007 mit ca. 200'000 CHF Mehrkosten zu rechnen hat.

Ferner wurde uns seitens des Lieferanten ZLB-Behring die Bezugsmenge auf der Basis von 2006 um 5% gekürzt. Es ist also damit zu rechnen, dass der vorhandene Bedarf nicht vollständig gedeckt werden kann und Lieferengpässe auftreten werden. Ähnliche Lieferkürzungen haben im Übrigen auch andere Lieferanten bei ihren Kunden vorgenommen.

 


PM 01-2007

[7. Feb. 2007] Weiterempfehlen Weiterempfehlen