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Nr. 10/2008 Weiterführende Information zu Heparin

Wie in der Pharma Mitteilung 09/2008 mitgeteilt wurde, können die Heparine der Firmen B. Braun und Dr. G. Bichsel Verunreinigungen enthalten, welche zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen (Anaphylaxie) führen können.



 

Das Risiko bei der Verwendung von Heparin Natrium 500 I.E./5ml wird als gering eingestuft, eine vorübergehend weitere Verwendung der Ampullen ist möglich. Die Anwendung ist jedoch vor Applikation kritisch zu hinterfragen und nur in zwingenden Fällen durchzuführen. Alternativ kann auch Citra-Lock 46.7% (Natriumcitrat 467mg/ml) als Katheterblock-Lösung verwendet werden. Sollten ungewöhnliche Reaktionen beim Patienten beobachtet werden, so sind diese dem Pharmakovigilance-Zentrum oder dem Dienstarzt Pharmakologie rasch möglichst zu melden.

Heparin Natrium 25'000 I.E./5ml darf jedoch ab sofort nicht mehr angewendet werden, da die von Swissmedic geforderten strengen Vorsichtsmassnahmen (de facto wird eine Rea-Bereitschaft verlangt) in der Praxis nicht eingehalten werden können. Nach Absprache mit der Klinischen Pharmakologie und der Hämatologie wird ein Vorgehen nach unten stehendem Schema vorgeschlagen.

Die Rückrufe führen zu einem Engpass in der Versorgung mit unfraktioniertem Heparin, so dass die Spital-Pharmazie auf Ware der Firma Fresenius (Heparin Fresenius Amp 25'000 I.E./5ml) und Drossapharm (Liquemin 25'000 I.E./5ml) ausweichen muss. Daher behält sich die Spital-Pharmazie vor, verfügbare Ersatzware den Kliniken gezielt zuzuteilen. Wir bitten die Anwender, unfraktioniertes Heparin nur noch in zwingender Indikation einzusetzen.

Für weitere Fragen stehen Ihnen der Dienstarzt Hämatologie und Pharmakologie zur Verfügung. Aufgrund der Feiertage werden die Rückrufe von Heparin Natrium der Firma B. Braun und Dr. G. Bichsel erst am 25.03.2008 gestartet.


PM 10-2008

[20. Mär. 2008] Weiterempfehlen Weiterempfehlen