| pharma-mitteilungen | rückrufe | lieferengpässe | Archiv


Nr. 33/2005 Wichtige Beschlüsse der Arzneimittelkommissions-Sitzung 4/2005

Die Arzneimittelkommission hat an der Sitzung 4/2005 zu den Themen Protonenpumpenblocker und Multivitaminpräparaten folgende Beschlüsse gefasst. Antra iv wird ersetzt mit Nexium iv. Soluvit N und Vitalipid N wird ersetzt durch Cernevit .



Ersatz von Antra mit Nexium Ampullen

Als Ersatz für Antra iv wurde zur Vereinheitlichung des Sortiments Nexium iv neu in die Arzneimittelliste aufgenommen. Nexium Ampullen haben den Vorteil, dass sie zur Infusion und zur Injektion verwendet werden können, zudem sind sie preisgünstiger. Die Injektionslösung wird durch Zugabe von 5 ml NaCl 0.9% zubereitet und über 3 Minuten verabreicht. Eine Infusionslösung wird zubereitet, indem man den Inhalt einer Trockenampulle in bis zu 100 ml NaCl 0,9% löst. Die Kurzinfusion wird in 10-30 Minuten verabreicht. Auch kann Nexium als Dauerinfusion in NaCl 0.9% verabreicht werden; dabei ist zu beachten, dass die zubereitete Lösung maximal 12 Stunden haltbar ist.

Nexium Ampullen sind für die Indikationen Ulcus duodeni et ventriculi und Zollinger-Ellison-Syndrom noch nicht zugelassen. Da Antra Ampullen zur Infusion für das UKBB weiterhin in der Spital-Pharmazie an Lager bleiben, können diese für die Spezialfälle bestellt werden.

Ersatz von Soluvit N und Vitalipid N durch Cernevit
Nach einem langen Lieferengpass ist das parenteral anwendbare Multivitaminpräparat Cernevit Ampullen wieder erhältlich und wurde wieder in die Arzneimittelliste aufgenommen, als Ersatz für Soluvit N und Vitalipid N.
Cernevit enthält wasserlösliche und fettlösliche Vitamine. Cernevit wird wie folgt angewendet:
• 5 ml Wasser für Injektionszwecke werden mittels einer Spritze in die Ampullenflasche
überführt. Unter leichtem Schütteln löst sich das Lyophilisat. Diese Lösung ist von gelboranger bis oranger Farbe und kann direkt intravenös injiziert werden.

• Die Lösung kann auch in die gebräuchlichen fettfreien Nährlösungen auf der Basis von Koh-lenhydraten (z.B. Glucose 5%), Elektrolyten (z.B. Natriumchlorid 0,9% oder Ringer-Lösung) sowie Aminosäuren (z.B. Aminosteril) zugesetzt werden. Aus Stabilitätsgründen sind diese Lösungen vor Licht zu schützen (Lichtschutzbeutel) und innerhalb von sechs Stunden zu verabreichen. Es kann das konventionelle Infusionsbesteck verwendet werden.
• Weiterhin kann das in Wasser aufgelöste Cernevit auch Fettemulsionen wie Lipovenös oder Nutriflex Lipid plus / spezial zugesetzt werden. Bis zu 1,5 Ampullen Cernevit können in die im Hause gebräuchlichen lipidhaltigen parenteralen Nährlösungen Nutriflex Lipid plus à 1875ml und Nutriflex Lipid spezial à 1875ml zugespritzt werden. In diesen Fällen ist die Stabilität während 24 Stunden gewährleistet.
• Für die intramuskuläre Injektion wird das Lyophilisat mit 2,5 ml Wasser für Injektionszwecke aus der Solvensampulle auf die gleiche Art wie oben beschrieben aufgelöst.

Folgende Punkte sind ferner zu beachten:
• Cernevit enthält im Unterschied zu Vitalipid N KEIN Vitamin K. Dieses muss bei lang-dauernder totaler parenteralen Ernährung substituiert werden.
• Cernevit Ampullen werden bei Raumtemperatur gelagert.
• Weitere Arzneimittel wie Heparin dürfen nicht der parenteralen Ernährung zugesetzt werden. Fragen zur Kompatibilität von Cernevit mit weiteren Arzneimittel können Sie an den Dienstpharmazeuten der Spital-Pharmazie (Tel. 061 265 2913 oder intern 8 7913) richten.
In der Beilage erhalten Sie eine aktualisierte Version der Tabelle „Physikalische Kompatibilität von Zusätzen zu Nutriflex“.


Pantozol
PM 33-2005

[30. Aug. 2005] Weiterempfehlen Weiterempfehlen